12 Cent für 100 Songs

Streaming Dienste verdienen gutes Geld mit den „Flatrates“ für Musik – die Künstler gehen leer aus.

Spotify, Rdio, Deezer, Pandora, Grooveshark, Napster, Simfy – Musik Streaming Dienste finden derzeit großen Anklang, bieten sie doch für wenig Geld (5 bis 10 Euro pro Monat) eine Flatrate – mit Zugriff auf Millionen Songs. Music Streaming Device Für weniger als den Preis einer CD können die Musikkonsumenten einen Monat lang jeden beliebigen Titel so oft hören wie sie möchten. Ein aktueller Überblick über Kosten und Leistungen findet sich hier.

Wie können diese Dienstleister das nur so preisgünstig anbieten? Nun – der Trick ist, sie bekommen die Songs quasi geschenkt und bezahlen den Künstlern fast nichts für die Musik, wie die NYTimes berichtete. Mit 10 bis 50 Cent für 100 gestreamte Songs (ja, für Einhundert Songs!) verdient der Künstler deutlich weniger als einen halben Cent an seinem Song – das summiert sich nur bei den Top 100 Songs / Künstlern zu einer einigermaßen nennenswerten Summe. Das Groh der Künstler geht allerdings bei diesen Diensten quasi leer aus.

Das Geschäftsmodell scheint bei näherer Betrachtung für die Firmen genial zu sein: Den guten Einnahmen von Millionen Kunden (plus Werbeeinnahmen für ‚kostenlose‘ Accounts) stehen nahezu kaum Ausgaben an die Künstler gegenüber – kein Wunder, dass da ein Streaming Dienst nach dem anderen auf den Markt drängt. Auch die Großen im Internetbusiness Google und Apple planen – so wie es scheint – noch in diesem Jahr in diesen Markt einzusteigen. So ein gutes Geschäft können sie sich natürlich nicht entgehen lassen.

Damit ist die seit Jahren diskutierte und von vielen als nur schwer machbar eingestufte Kulturflatrate – zumindest im Bereich der Musik – praktisch Fakt (oder faktisch Praxis) geworden. Tauschbörsen, legaler und illegaler Musikdownload werden wohl in naher Zukunft verschwinden, denn wer wird noch Geld für den download von Songs ausgeben, für die er in seinem Streaming-Abo schon bezahlt hat?

Nur schade, dass daran nicht die Künstler, sondern nur ein paar Streaming-Dienstleister verdienen.

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