Ein-Klick-Suche im Firefox

Mit der Version 36 des Firefox wurde die Suchleiste umgestaltet. Bisher konnte der Suchanbieter in einer Drop-Down Liste auf der linken Seite des Suchfeldes ausgewählt werden. Der Klick auf die Lupe (an der rechten Seite des Suchfeldes) oder die Eingabetaste löste die Suche aus. Nun ist die Liste der Suchanbieter hübsch gestaltet und bei der Auswahl des Suchanbieters wird die Suche direkt ausgelöst.

Wer die bisherige Suchleiste bevorzugt (wie ich), kann sie über die Einstellung ‚false‘ für „browser.search.showOneOffButtons“ in „about:config“ zurück bekommen.

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Überleben mit dem Surfstick

Kann heutzutage ein Surfstick mit einem günstigen Prepaid Datentarif einen DSL Zugang ersetzen?

Vertraut man einigen Werbeaussagen, so ist der Internetzugang mit Surfstick über das Mobilfunknetz eine einfach zu realisierende und schnelle Alternative zum herkömmlichen DSL-Anschluß über das Festnetz. Leider ist das nicht ganz so einfach und dabei liegen die Fallstricke durchaus im Detail. Meine Erfahrungen mit Vodafone, Fonic und AldiTalk zeigen, dass sowohl die Tarifstruktur,  als auch die Volumengrenzen bisher eher für Wenignutzer mit kleinem Verbrauch (z. B. mit dem Smartphone) geeignet sind.

Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen, aber ich wollte diese dunkle Ahnung nicht an mich heran lassen.  Gemäß Murphys Gesetz – alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen – klappte bei unserem Umzug die DSL-Umstellung ganz und gar nicht reibungslos. Das Ergebnis war eine 4-wöchige Zwangs-DSL-Pause für mich.

Aber, zum Glück gibt es Surfsticks!!!

In dem einen oder anderen Urlaub hatte ich schon erste Erfahrungen mit dem ‚Methadon‘ für DSL-Junkies gesammelt, nicht immer die besten, aber manchmal ging es. Diesmal wähnte ich mich auf der sicheren Seite, lebe ich doch mitten im Ruhrgebiet! Die sonst üblichen Empfangsprobleme abgelegener Urlaubsregionen sollten mich hier nicht ereilen und bei Problemen mit Technik / Anbieter könnte ich einfach auf an jeder Ecke erhältliche Alternativen ausweichen.

Also den Surfstick an die USB-Buchse des WLAN-Routers angeschlossen und schon öffnet dieser begierig die neue Internetverbindung. Die sonst übliche Quelle über das DSL Modem war ja schließlich kläglich versiegt.  Ziel ist, das interne Netz, bestehend aus Smartphones, Tablet-PCs, zwei Computern und einem Internetradio möglichst ohne Anpassungen per UMTS mit einem Internetzugang zu versorgen. Soweit der Plan. Ich brauchte nur noch einen passenden Anbieter.

Vodafone

Vodafone hatte sich einige Wochen zuvor bei mir nicht gerade beliebt gemacht, als sie meine CallYa-Sim-Karte ohne Ankündigung deaktivierten, obwohl darauf noch Guthaben vorhanden war. Als ich sie an einem verlängerten Wochenende in einem abgelegenen Nest in Ostfriesland dringend benötigte, ging plötzlich nichts mehr. Nun ja, die Websession-Preise (1 Tag – 3,95 €, 30 Tage – 39,95 €) waren sowieso nicht mehr zeitgemäß (und wurden auch in diesem Jahr gesenkt). Mein Restguthaben zurück zu fordern und die Entfernung des Sim-Lock aus dem Surfstick zu beantragen können mich noch einiges an Zeitaufwand kosten – Freiwillig rücken die das jedenfalls nicht heraus.

Fonic

Also versuchte ich es mit Fonic. Die versprachen eine deutlich günstigere Tagespauschale mit eingebauter Kostenbremse: 10 Tage pro Monat bezahlen, den Rest des Monats kostenlos weitersurfen. Bei einer Tagesflatrate von 2,50 € kommt man also in keinem Monat auf Kosten von über 25 €. Hört sich doch gut an (Update: Der Preis für die Tagesflat wurde vor wenigen Tagen auf 1,99 € gesenkt).

Ziemlich schnell merkte ich jedoch, dass die ‚Flatrate‘ von 500 MB pro Tag eher knapp bemessen ist. Schon am ersten Tag lief ich in die Drosselung und surfte nun mit unglaublichen 64 kBit/s (Maximum) – quälend langsam ist eher noch positiv beschrieben.

Allein der Aufruf der Fonic-Webseite, um z.B. den eigenen Verbrauch zu checken, erfordert das Laden mehrerer Megabytes und dauert in etwa eine Viertelstunde! Dadurch wird ein nicht unbeträchtlicher Teil des kostbaren Volumens verschwendet denn selbst Volumen, das man in gedrosselten Zeiten verbraucht, wird munter vom Volumenkontingent abgezogen – meines Erachtens nicht korrekt. Zudem wird das verbrauchte Volumen in „Mein Fonic“ erst 24 bis 36 Stunden verspätet ausgewiesen, dadurch ist eine kluge Verbrauchsplanung nahezu unmöglich.

Das Perfide ist jedoch eine zweite (!) Volumenbegrenzung auf 5 Gigabyte pro Monat. Hat man in den ersten Tagen des Monats die 500 Megabyte einige Male aufgebraucht oder überschritten, so bleibt für den Rest des Monats kein Datenvolumen mehr übrig und die Kostenbremse erweist sich als veritable Surfbremse. Man kann noch nicht einmal zusätzliches Volumen hinzu buchen, sondern ist gezwungen sich einem anderen Anbieter zuzuwenden.

AldiTalk

Bei AldiTalk sind die Kosten  etwas geringer: Die Tagesflatrate kostet 1,99 € bei einem Volumen von 1 Gigabyte, alternativ kann die 30 Tage ‚Flatrate‘ für 14,99 € mit enthaltenen 5 Gigabyte gebucht werden. Wer nicht aufpasst und unter Zeitdruck die Sim-Karte aus dem Starterpaket mal schnell als Internetzugang verwendet ohne eine dieser ‚Flats‘ vorher zu buchen, der landet in einer Kostenfalle: das Startguthaben (10 €) reicht dann gerade mal für den Aufruf von ein paar Webseiten (etwa 40 Megabyte) und ist in kürzester Zeit aufgebraucht.

Ein Fazit

Zusammenfassend ist ein Surfstick nur für Wenignutzer geeignet. Aber auch der muss aufpassen: Es gibt für’s Geld zu wenig Datenvolumen. Auch wenn von Flatrate die Rede ist, ist das Volumen beschränkt. Die Drosselung der Geschwindigkeit bei Erreichen der Volumengrenze liegt unter einem Niveau mit dem noch einigermaßen gesurft werden kann und noch nicht einmal die 64 kbit/s werden einem garantiert. Kostenfallen lauern wenn man nicht alle Tarife des Anbieters genauestens kennt. Die Tarife sind unflexibel (selten gibt es Möglichkeit Volumen hinzu zu buchen). Nicht genutztes Volumen verfällt. Die verzögerte oder fehlende Informationen über das bereits genutzte Volumen macht kluges Umgehen damit unmöglich.

Leider wird in diesen Markt der Goldgräber und des schönen Scheins zu wenig im Sinne der Verbraucher eingegriffen, weder von Seiten der Politik, noch durch die Bundesnetzagentur. Kostenfallen und teuere Mini – Volumenkontingente sollten nicht erlaubt werden und eine akzeptable Geschwindigkeit bei gedrosselter Leitung sollte den Anbietern vorgeschrieben werden.

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12 Cent für 100 Songs

Streaming Dienste verdienen gutes Geld mit den „Flatrates“ für Musik – die Künstler gehen leer aus.

Spotify, Rdio, Deezer, Pandora, Grooveshark, Napster, Simfy – Musik Streaming Dienste finden derzeit großen Anklang, bieten sie doch für wenig Geld (5 bis 10 Euro pro Monat) eine Flatrate – mit Zugriff auf Millionen Songs. Music Streaming Device Für weniger als den Preis einer CD können die Musikkonsumenten einen Monat lang jeden beliebigen Titel so oft hören wie sie möchten. Ein aktueller Überblick über Kosten und Leistungen findet sich hier.

Wie können diese Dienstleister das nur so preisgünstig anbieten? Nun – der Trick ist, sie bekommen die Songs quasi geschenkt und bezahlen den Künstlern fast nichts für die Musik, wie die NYTimes berichtete. Mit 10 bis 50 Cent für 100 gestreamte Songs (ja, für Einhundert Songs!) verdient der Künstler deutlich weniger als einen halben Cent an seinem Song – das summiert sich nur bei den Top 100 Songs / Künstlern zu einer einigermaßen nennenswerten Summe. Das Groh der Künstler geht allerdings bei diesen Diensten quasi leer aus.

Das Geschäftsmodell scheint bei näherer Betrachtung für die Firmen genial zu sein: Den guten Einnahmen von Millionen Kunden (plus Werbeeinnahmen für ‚kostenlose‘ Accounts) stehen nahezu kaum Ausgaben an die Künstler gegenüber – kein Wunder, dass da ein Streaming Dienst nach dem anderen auf den Markt drängt. Auch die Großen im Internetbusiness Google und Apple planen – so wie es scheint – noch in diesem Jahr in diesen Markt einzusteigen. So ein gutes Geschäft können sie sich natürlich nicht entgehen lassen.

Damit ist die seit Jahren diskutierte und von vielen als nur schwer machbar eingestufte Kulturflatrate – zumindest im Bereich der Musik – praktisch Fakt (oder faktisch Praxis) geworden. Tauschbörsen, legaler und illegaler Musikdownload werden wohl in naher Zukunft verschwinden, denn wer wird noch Geld für den download von Songs ausgeben, für die er in seinem Streaming-Abo schon bezahlt hat?

Nur schade, dass daran nicht die Künstler, sondern nur ein paar Streaming-Dienstleister verdienen.

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Portable Google Drive

Leider gibt es Google Drive nicht als Portable Edition, d. h. bei der Installation benötigt das nützliche Programm zum Synchronisieren eines (oder mehrerer) Ordners mit der Cloud die Rechte des Administrators. Aber wenn man das Programm auf einem anderen Rechner installiert hat (zum Download bei Google benötigt man ein Google Drive Konto), so befinden sich im Ordner C:\Programme\Google\Drive zwei Dateien, die man gut als Portable Edition nutzen kann. Einfach auf den Rechner (oder Stick) kopieren wo Google Drive benötigt wird und starten, und schon funktioniert die Synchronisation wie gewünscht.

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Die vernetzte Welt

Netzwerk Auf dem Weg nach Rom – natürlich bin ich wie immer in Eile. Schnell noch mit dem Smartphone auf dem Bahnsteig die Fahrkarte kaufen und einen Platz im Bordrestaurant reservieren. Da läuft der Zug auch schon auf dem angekündigten Gleis ein, zu dem mich die Bahnhofs-App zielsicher geleitet hat. Bahnhöfe sind zwar fast alle gleich, aber irgendwie auch wieder sehr unterschiedlich. Der Kaffee schmeckt und endlich finde ich ein wenig Zeit an dem längst fälligen Beitrag zum Thema “Vernetzung” für meine Agentur zu tippen.

Natürlich nicht wirklich zu tippen, unwillkürlich muss ich grinsen. Das Tablet hat mir eine Datei auf meinem Cloud-Drive geöffnet, und ich spreche in mein Bluetooth Headset. Die Sätze erscheinen wie von Geisterhand als Schrift auf dem Display. Natürlich stilistisch verbessert und mit korrekter Interpunktion. Die neue Journalist-App ist wirklich verdammt gut. Eigentlich brauche ich nur noch ein paar Stichworte zu nennen und im Handumdrehen entstehen gut lesbare Passagen zum Thema. Das ist letztlich nur eine Frage der Datenbank und die ist ja in der Cloud gespeichert und wird ständig durch tausende neu erscheinende Artikel aktualisiert.

Fast hätte mich diese App meinen Job gekostet. Erst mit der Spezialisierung auf personalisierte Artikel hatte meine Agentur eine gewinnbringende Nische gefunden. Genial – die Vorlieben des Lesers fließen mit in den Artikel ein, der quasi erst geschrieben wird, wenn er vom Leser abgerufen wird. So wird für jeden Einzelnen die Welt tatsächlich ein bisschen zu seiner eigenen Welt.

Den Gedanken verdränge ich schnell wieder und sehe, wie sich der Zug nahezu lautlos vorbei an Weinbergen und kleinen Gehöften durch eine liebliche Landschaft schlängelt. Mit einem leisen Plop erscheint meine Tochter in einem Fenster auf dem Tablet. Die Musikberieselung mit Bob Dylan aus dem NAS-Server endet abrupt. Cindy hat wohl mitbekommen, dass ich nach Rom unterwegs bin (muss dringend die Einstellungen meiner geo-location App überprüfen) und fängt an mich mit der “süßen Tasche von Louis Vuitton” zu nerven, die sie seit einiger Zeit ständig in den Werbeeinblendungen auf ihren Screens präsentiert bekommt.

Gut, dass inzwischen ein fast lückenloses Netz aus WLAN und UMTS zur Vernetzung der Geräte bereit steht. Darüber lassen sich die vielfältigsten Dienste anbieten, Beziehungen abbilden und Bedürfnisse des Menschen nach Kommunikation, Nähe und Information befriedigen. Bleibt abzuwarten, ob die Vernetzung der Welt für den Menschen eine höhere Erkenntnisstufe bedeutet, oder ob er es nicht schafft seine urzeitlichen Angstneurosen abzustreifen.

Ich bin recht zufrieden mit dem Schluss meines Artikels zum Thema Vernetzung und entscheide mich diesmal nicht, wie sonst üblich, ihn zu personalisieren. Komisch, denke ich noch beim Aussteigen in Roma Termini, vielleicht liegt’s daran, dass ich mir Louis Vuitton einfach nicht leisten kann.

Creative Commons Lizenzvertrag Severin Weißbach.

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